Operative Therapie

Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen über moderne operative Behandlungsmethoden von Knorpelschäden am Knie- und Sprunggelenk.


Viele Gelenkknorpelschäden entstehen durch einen Unfall, wie z.B. eine Sprunggelenks- oder Knieverdrehung. Bei einem erwachsenen Menschen besteht leider keine Selbstheilungstendenz bei Knorpelschäden. Ein einmal gesetzter Schaden bleibt somit lebenslang bestehen und wird sich im Laufe der Zeit vergrößern. Dagegen besteht im Kindesalter bis zum Verschluss der Wachstumsfugen mit 12-16 Jahren an den Knochen noch eine gewisse Tendenz zur Selbstheilung des Knorpels.


Unbehandelte vollschichtige Knorpelschäden, d.h. bis auf den Knochen reichend, führen daher beim Erwachsenen unweigerlich zu einem altersvorauseilenden Gelenkverschleiß in Richtung Arthrose. Man unterscheidet hierbei eine stumme, ruhende Arthrose, die unbemerkt keine Beschwerden bereitet, von einer aktivierten Arthrose, die mit zum Teil erheblichen Schmerzen, Schwellung, Gelenkergüssen, Bewegungseinschränkung und Blockaden einher gehen kann.


Gelenkknorpelschäden müssen nicht zwingend operiert werden. 


Der Grad der Schädigung (Klassifikation Grad I bis IV) spielt in der Therapieentscheidung eine wichtige Rolle. Man kann auch rein konservativ d.h. symptomatisch, z.B. durch Schmerzmittelgabe, knorpelstabilisierende Substanzen (Hyaluronsäure, Chondroitin/Glucosamin) oder durch krankengymnastische Beübung behandeln. Allerdings bringt dies natürlich keine ursächliche Heilung des Grundleidens, sondern nur eine Beschwerdelinderung. 


Wenn aber Schmerzen im Vordergrund stehen, kann eine operative Therapie empfohlen werden. Dafür sind örtlich begrenzte Knorpelschäden besonders geeignet. Es ist grundsätzlich zu beachten, dass Begleitverletzungen wie Bandinstabilitäten, Kniescheibenverrenkung, Beinachsfehlstellungen wie X- und O-Bein, Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Gicht oder Infektionen, unbedingt mit behandelt werden müssen, um mit einer Knorpeltherapie erfolgreich zu sein.


Die einfachste Form der operativen Knorpeltherapie ist die Spülung des Gelenkes, um die Schleimhaut von den reizenden Abriebpartikeln des Knorpel zu befreien. Dies geschieht bei jeder Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie). 


Die nächste Stufe der Therapie besteht in der sogenannten Knorpelglättung. Dabei werden lockere, aus dem Verbund sich lösende, oder fransig degenerierte Knorpelanteile, abgetragen, damit diese sich nicht weiter Ablösen können und wieder zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut bis hin zu Blockaden – bei größeren abgelösten Knorpelstücken – führen können. Dabei wird aber der Knorpelschaden leider immer vergrößert.


Bei den knorpelregenerativen Verfahren unterscheidet man die knochenmarkstimulierenden Verfahren von den Knorpeltransplantationsverfahren.