Bei der PRP-Therapie (PRP=Platelet Rich Plasma) handelt es sich um eine Behandlung mit körpereigenen Wachstumsfaktoren welche einen Regenerationsprozess einleiten.
Wirkungsweise:
Bei der PRP-Therapie wird körpereigenes thrombozytenreiches Plasma in das Gelenk gespritzt. Thrombozyten oder Blutplättchen sind die kleinsten Zellen im Blut und spielen eine wichtige Rollein der Blutgerinnung und beinhalten wichtige Wachstumshormone.
Die Wirkung der PRP-Therapie beruht auf dem Freisetzen von Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten. Diese Wachstumshormone leiten am Ort der Injektion Selbstheilungs- und Regenerationsprozesse ein
- indem verschiedene Zelltypen (Stammzellen, Chondrozyten, Osteoblasten) aktiviert werden.
- die Produktion von Kollagen und Proteoglykanen (Grundbaustoffe des Knorpels) moduliert und verbessert wird.
Vorgehensweise:
Zunächst wird dem Patient Blut abgenommen und dieses zentrifugiert. Das PRP lässt sich sehr einfach in einem geschlossenen sterilem System herstellen. Die Spritze mit dem PRP ist nach 20 Minuten fertig, der Inhalt kann dann direkt in das betroffene Gelenk injiziert werden. Es hat sich bewährt, kurmäßig wöchentliche intra-artikuläre Injektionen 6x hintereinander durch zu führen, worauf es zu einer signifikanten Schmerzlinderung in Gelenken mit Knorpelschäden kommt.
Anwendungsgebiete:
- nach Knorpeloperationen wie Mikrofrakturierung, Mosaikplastik oder autologer Chondrozyten Transplantation (ACT)
- nach Operationen an Sehnen wie nach Kreuzband-, Achillessehnen- oder Rotatorenmanschettenverletzungen
- Knorpelschädigungen Grad 1-3 an großen und kleinen Gelenken der Extremitäten und der Wirbelgelenke,• frische Muskelfaserisse, Meniskusverletzungen und Sehnenverletzungen
- Rupturen und Teilrupturen von Bändern wie z.B. am Außenband vom Sprunggelenk
- chronische Sehnenentzündungen (Tennisellenbogen, Achillessehne, Patellasehne)
Interleukin-Therapie
Hierbei handelt es sich um eine Therapie mit körpereigenen Proteinen zur Verhinderung des Fortschreitens der Gelenkarthrose.
Wirkungsweise:
Bei diesem Therapieverfahren wird aus Patientenblut, mit Hilfe spezieller Blutabnahmeröhrchen, ein Serum mit erhöhten Konzentrationen anti-inflammatorischer Zytokine hergestellt. Dieses autologe konditionierte Serum wird anschließend in einer Serie von Injektionen lokal in die betroffene Region (Gelenk oder Wirbelsäule) gespritzt.
Es ist bekannt, dass das Protein Interleukin-1 (IL-1) maßgeblich bei Gelenkerkrankungen und dem Abbau von Knorpelsubstanz involviert ist. Zur Therapie von degenerativen Gelenkerkrankungen eignet sich deshalb der natürliche Gegenspieler, der Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra). Dieser blockiert die Aktion des IL-1 und wirkt so entzündungshemmend, schmerzlindernd und Knorpel schützend. Insbesondere bei Arthrose des Kniegelenks und der Hüfte können mit der Interleukin-Therapie gute Erfolge erzielt werden. Bei drei Viertel der Patienten lassen Schmerzen und Entzündung kurze Zeit nach der Behandlung nach.
Die Wirksamkeit und Sicherheit der Interleukin-Therapie wurde in verschiedenen kontrollierten klinischen Studien nach internationalen Standards untersucht und nachgewiesen.
Vorgehensweise:
- Herstellung eines körpereigenen, proteinreichen Serums mit Entnahme von Eigenblut aus der Armvene
- Zur Vermehrung der Proteine Inkubation (Erhitzung) bei 37 Grad
- Das proteinreiche Serum wird anschließend entnommen und in Spritzen abgefüllt und tiefgefroren
- Das Serum steht jetzt zur Anwendung an Gelenk oder Wirbelsäule bereit. Es werden meist 5 Injektionen durchgeführt
Aktuelle Studien zu dieser Therapieform sind auf der Homepage unter „Fachliteratur“ zitiert.