Proteine

Proteine – Alles, was man wissen sollte

1. 🧬 Was sind Proteine?

Proteine (Eiweiße) sind lebenswichtige Makronährstoffe, die aus Aminosäuren aufgebaut sind.

Sie erfĂĽllen zentrale Funktionen:

• Bausteine des Lebens: Aufbau von Muskeln, Haut, Enzymen, Hormonen (z. B. Kollagen für Bindegewebe, Insulin).
• Arten:

    • Tierische Proteine: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte (enthalten alle essenziellen Aminosäuren).
    • Pflanzliche Proteine: HĂĽlsenfrĂĽchte, NĂĽsse, Tofu, Vollkorn (oft unvollständige Aminosäurenprofile, aber gesundheitsfördernd).
 
2. 🌟 Nutzen von Proteinen
  1. Zellerneuerung & Reparatur: Ersetzen täglich absterbende Zellen (z. B. Hautzellen, Darmepithel).
  2. Sättigungseffekt: Stillen „Protein-Hunger“ effektiver als Fette/Kohlenhydrate → reduzieren Heißhunger.
  3. Funktionelle Aufgaben:
    • Enzyme steuern Stoffwechselprozesse.
    • Hormone regulieren Blutzucker (Insulin) und Wachstum.
    • Antikörper stärken das Immunsystem.
  
3. 🌡️ Stoffwechsel von Proteinen
1. Verdauung

a. Magen:

  • Magensäure entfaltet Proteinstrukturen.
  • Pepsin zerschneidet Proteine in Peptide (z. B. Hähnchenbrust → Peptid-Brei).

b. DĂĽnndarm:

  • BauchspeicheldrĂĽsenenzyme (Trypsin, Chymotrypsin) spalten Peptide in kĂĽrzere Ketten.
  • Peptidasen in der Darmwand zerlegen Ketten in einzelne Aminosäuren.
2. Verwertung
  • Blutkreislauf: Aminosäuren werden verteilt und sofort genutzt.
  • Energiegewinnung: Nur im Notfall (z. B. Hunger) → ineffizient im Vergleich zu Fetten.
  
4. ⚖️ Folgen von zu viel oder zu wenig Protein

a. Zu viel Protein

  1. Nierenbelastung: Abbau überschüssiger Aminosäuren produziert Harnstoff → Risiko für Nierensteine.
  2. Zellulärer Stress:
    • Proteinstau: Verklumpungen schädigen Zellstrukturen.
    • Oxidativer Stress: Vorzeitige Zellalterung durch Ăśberaktivierung von Wachstumssignalen (mTOR).
 

b. Zu wenig Protein

  1. Muskelabbau: Schwäche, Erschöpfung.
  2. Immunschwäche: Geringere Antikörperproduktion.
  3. Hormonstörungen: Ungleichgewicht z. B. bei Schilddrüsenhormonen.
 
5. ⚠️ Gesundheitsgefahren bei hohem Fleischkonsum

1. Krebsrisiko

  • Verarbeitetes Fleisch (Wurst, Bacon): Enthält Nitrosamine und Häm-Eisen → erhöht Darmkrebsrisiko um 18–30 % (IARC/WHO).
  • Rotes Fleisch (Rind, Schwein): Korreliert mit Prostatakrebs (EPIC-Studie).

2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Hoher Konsum tierischer Proteine (>20 % der Kalorien ab 50 Jahren) → +75 % Sterblichkeit (Cell Metabolism, 2014).

3. Neurologische Schäden

  • Beta-Amyloid-Ablagerungen: ProteinĂĽberschuss fördert Alzheimer-Risiko.

4. Studienergebnisse

  • NIH-AARP-Studie (480.000 Teilnehmer): >150 g Fleisch/Tag → 30 % höhere Sterblichkeit vs. <40 g/Tag.
  • Adventist Health Study-2: Veganer haben 12 % niedrigere Sterblichkeit als Fleischesser.
 
6. 🚩 Wann sind Proteine schädlich?

1. Ăśberkonsum tierischer Proteine:

  • Verarbeitetes Fleisch: Ab 60 g/Tag (+18 % Sterblichkeit).
  • Rotes Fleisch: Ab 120 g/Tag (+20 % Sterblichkeit) (WHO-Empfehlung: max. 50 g/Tag).

2. Kombination mit gesättigten Fetten: Speck, fettige Wurst → verstärken Entzündungen.

3. Alter >50 Jahre: Hohe tierische Proteinzufuhr erhöht Krankheitsrisiken stärker.

 
7. âś… Praktische Tipps fĂĽr gesunden Proteinkonsum

1. Mengen & Quellen

  • Tägliche Zufuhr: 0,8–1,2 g Protein/kg Körpergewicht (z. B. 60–80 g bei 70 kg). Ab 65 Jahren 1,5 g/KG.
  • Pflanzenbetont:
    • HĂĽlsenfrĂĽchte: Linsen (9 g/100 g), Kichererbsen.
    • Vollkorn + NĂĽsse: Kombinieren fĂĽr vollständige Aminosäurenprofile (z. B. Hummus + Brot).
  • Tierische Proteine:
    • Qualität vor Quantität: Bio-Fleisch (GeflĂĽgel 1x/Wo, Rindfleisch 3-4x im Jahr, fettiger Fisch (2x/Woche).
    • Reduzieren: Verarbeitetes Fleisch meiden.
 

2. Rezeptidee: Proteinoptimierte Mahlzeit

  • Linseneintopf mit Vollkornbrot:

150 g Linsen (13,5 g Protein) + 2 Scheiben Roggenbrot (8 g Protein).

 
8. 🎯 Fazit

Proteine sind ĂĽberlebenswichtige Bausteine, aber die Quelle und Menge entscheiden ĂĽber Gesundheitsfolgen:

  1. ✅ Empfehlenswert: Pflanzliche Proteine (Linsen, Tofu) + mäßig tierische Quellen (Fisch, Geflügel).
  2. ❌ Risikoreich: Übermäßiger Konsum verarbeiteter und roter Fleischprodukte.
  3. 👵Altersanpassung: Ab 50 Jahren pflanzliche Proteine priorisieren, ab 60 Jahren Proteinzufuhr erhöhen.
 
 

Gesunde und ungesunde Proteine 

Ziel: schädigende durch schützende Nährstoffe ersetzen.

(aus dem „Ernährungskompass“ von Bas Karst).

 

🟢 Schützend:
+++ Samen wie Chia- Leinsamen
++ NĂĽsse, Linsen, Weizenkeime, Bohnen, Pilze, Kichererbsen, Brokkoli
+ Joghurt, fettiger Fisch (Lachs, Hering, Makrele, …)

 

 

🟡 Neutral: Landhuhn, Käse, Quark, Eier

 

 

🔴 Schädigend:
- Milch
- Wild, Grasrind
-- Rotes Industrie Fleisch
-- Pangasius
-- Frittierter Fisch
-- Schinken, Wurst

--- Hot Dogs 

Merksatz:

Pflanzliche Proteine first – tierische in Maßen. Finger weg von Wurst und Fertigprodukten. 🌱