8. Berliner Knorpelsymposium → Am 10. und 11. Mai fand im Humboldt Carré in Berlin das 8. Berliner Knorpelsymposium des Qualitätskreises Knorpel-Repair und Gelenkerhalt e.V. (QKG) statt. Ärzte, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler hatten die Gelegenheit, auf national und international renommierte Knorpelspezialisten zu treffen, die die aktuellen Konzepte zur Behandlung von Knorpelschäden vorstellten.
Im „Parallelforum der Physiotherapeuten“, organisiert von Frank Diemer und Florian Gün- del, referierten Physiotherapeuten und Sport- wissenschaftler zu den Themen Nachbe- handlung bei Knorpelschaden und nach Knorpeltransplantation. Rund xx Teilnehmer hörten den spannenden Vorträgen zur Steue- rung der Nachsorge zu. Sie erfuhren, dass für ihre Arbeit inzwischen validierte Assessments aus der Leistungsdiagnostik und Trainingswis- senschaft als Vorgaben zur Verfügung stehen. Diese können eine Rückkehr in den Sport schrittweise und durch Tests geprüft gewähr- leisten.
Frank Diemer präsentierte praktische Tipps für den gelenkschonenden Muskelaufbau, der den Bereich der Knorpelregeneration schützt. Referent Thomas Horre gab in seinem Vortrag an, dass er die Manuelle Therapie als wichtige Intervention bei einer postoperativen arthro-
genen myogenen Inhibition nutzt ( PHYSIO- PRAXIS 7-8/18, S. 26).
Moritz Müller überraschte die Zuhörer mit der Aussage, dass muskuloskelettaler Ultra- schall (MSU) als Verlaufskontrolle in den Wundheilungsphasen und als mögliches Moni- toring der Knorpelregeneration die Behand- lungs- und Belastungssteuerung möglicher- weise verbessern kann. MSU lässt uns eine Aussage beispielsweise über Gelenkschwel- lung treffen und so Überlastungen in der Nach- sorge vermeiden und sie optimal anpassen. Referent Dirk Möller zeigte den Zuhörern, dass Elektromyographie (EMG) als Kontrolle über Muskelaktivität und Biofeedback für den Patienten die Behandlungskonzepte validieren und bei der Objektivierung der Ergebnisse helfen kann.
Fazit: Ein lohnenswerter Kongress! Denn: Kongresse verbessern die Kommunikation zwischen Ärzten und Physiotherapeuten, was Voraussetzung für interdisziplinäre Arbeit ist. Passend dazu wird es demnächst auch die QKG-Knorpel-App geben, die eine verbesserte Kommunikation zwischen Arzt, Patient und Physiotherapeut mit digitaler Unterstützung anstrebt.
Timo Hanschke, Sportwissenschaftler, stellver- tretender Leiter der Leistungsdiagnostik bei Physioteam Florian Gündel, Mainz