Weißes Gold: Warum Knorpel im Knie so kostbar sind 

Maximal sechs Millimeter misst der Knorpel im Knie. Ist er zerstört, droht ein künstliches Gelenk. Zu Besuch bei Menschen, die der Natur ein bisschen nachhelfen.
Gut, man hatte es schon gewusst, dass es in so einem Operationssaal bisweilen hemdsärmeliger zugeht als in mancher Eisenbiegerei. Dennoch war da die Erwartung, dass es zumindest bei einem minimalinvasiven Eingriff mit zwei Schnittchen links und rechts neben der Kniescheibe getan sein würde. Ein Knorpelschaden im Knie ist schließlich kein komplizierter Beckenbruch – gerade einmal etwa sechs Millimeter misst das knochenschützende Gewebe an seiner dicksten Stelle. Und an diesem Vormittag im Juli sollen in einer Praxis in Elmshorn lediglich zwei kleine Stücke gesunder Knorpelsubstanz aus dem Knie der Patientin Tanja Dicht entnommen werden, nicht größer als Reiskörner.

Aber dann greift der Orthopäde Matthias Buhs zu einer rund 15 Zentimeter langen Stanze, die einem metallenen Hohlmeißel gleicht. Er schiebt das Ungetüm durch einen der beiden Schnitte in Dichts Knie. Ein Arthroskop mit kleiner Kamera überträgt das Schauspiel im Gelenkinneren live auf einen Monitor…

 

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